Das Kleingartengelände aus dem Weltraum (c) Google Earth


Chronik des Vereins

1947: Gründung des Vereins

Im Jahre 1947, als sich auf dem Trümmerfeld des damaligen Flugplatzes erstes Leben regte, ergriffen einige Männer die Initiative, um den entwurzelten Heimatvertriebenen nicht nur ein Heim zu bieten, sondern  auch mit einem lebenswichtigen Stück Land zu einer neuen Heimat zu verhelfen. Der Kleingartenverein „Obertraubling-Industriesiedlung“, erster Verein der späteren Industriegemeinde Neutraubling, wurde gegründet.
Bei der Vereinsgründung standen neben den ideellen zweifellos die materiellen Gründe im Vordergrund. In dieser Zeit des wirtschaftlichen und sozialen Notstandes bot der Kleingarten vor allem eine Bereicherung des notwendigen täglichen Bedarfs an Lebensmitteln und persönlichen Kontakten.


1948: 1. Mitgliederversammlung

Im Gasthaus Döberl fand die erste Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen statt. Gründungsvorsitzender war Karl Köhler.


1949: 1. Faschingsball der Kleingärtner

Die Kleingärtner feierten im Gasthaus Döberl (spätere „Alte Heimat“) ihren ersten Faschingsball. Diese Veranstaltung wurde überaus gut besucht und man tanzte bis in die frühen Morgenstunden.
Gegenüber der Vermögensverwaltung wurde die Regulierung der Reichsmarkschulden abgeschlossen.
Bei einer Mitgliederversammlung gab es harte Diskussionen über die Erhöhung des Wasserpreises auf  24 Pfennige/m³, der aber schließlich angenommen wurde.


1953: Das Kleingartengelände muss geräumt werden

Die Flughafenverwaltung teilte mit, dass die Kleingärten auf dem jetzigen Gelände als nicht gesichert gelten. Bürgermeister Herget gab die Erklärung ab, die Kleingartenfrage sei noch nicht akut. Er forderte aber die Vorstandschaft auf, sich bereits jetzt um ein neues Gartengelände zu bemühen.


1954: Die neue Kleingartenanlage soll in Richtung Sportplatz entstehen


1955: Der Kleingartenverein gibt sich einen neuen Namen

Am 1. Oktober 1955 wurde der Verein umbenannt in „Kleingartenverein Neutraubling e.V.“. Das neue Gelände für die Dauerkleingarten-anlage wurde vermessen und unter den damaligen Bewerbern verlost. Nach der Verlosung begannen die Kleingärtner sofort mit den umfangreichen Gemeinschaftsarbeiten. Die Wege wurden angelegt, 150 Zaunsäulen betoniert, ein Brunnen ausgehoben und das Gartengelände eingezäunt. Das Feld gehörte den Siedlern Lang und Hauke, es handelte sich um Ackerland mit geringer Bodenklasse und zugeschütteten Bombentrichter. Als Initiator dieser Anlage erwarb sich Altbürgermeister Hans Herget besondere Verdienste.


1956:  Beitritt zum bayerischen Landesverband der Kleingärtner (LBK)

Ein Verkaufskiosk der Sternbrauerei wurde in der Kleingartenanlage errichtet.


1957:  10 - jähriges Vereinsjubiläum

Die Kleingärtner feierten im Kinosaal (Apollo) mit einem Festakt ihr 10–jähriges Bestehen. Bürgermeister Hans Herget, 1. Vorstand Andreas Grech, Heinrich Nagel, Rudolf Wölfling, Heribert Reinmann, Gustav Steinberg, Theobald Arnold, Alois Jandik, Rudolf Olbert, Franz Lein, Karl Köhler, Otto Jäßl, Anton Pilz.


1958:  Sommerfest in der neuen Anlage


1959:  Soll die Kleingartenanlage vergrößert werden

Im Gemeinderat war man sich einig: Die Kleingartenanlage sollte auf 106 Gärten erweitert werden. Das Vorhaben scheiterte jedoch bedauerlicherweise.


1960: Der Kleingartenverein erhält einen Pachtvertrag


1962: Eine Satzung wird erstellt

Der Kleingartenverein erstellt eine Satzung, die ins Vereinsregister eingetragen wird.


1965: Baubeginn des neuen Vereinsheims

Der erste Vorsitzende Herr Heinrich Schubert schloss am 21.7.1965 einen Biervertrag mit der Brauerei Thurn & Taxis ab und konnte mit einem zinslosen Brauereidarlehen mit dem Bau des Vereinsheims beginnen. Die Mitglieder leisteten 1278 freiwillige unbezahlte Arbeitsstunden.


1966: Das Vereinsheim wird fertig gestellt
Zu dieser Zeit zählte der Verein 115 Mitglieder.


1971: Herr Günther Feige wird 1. Vorsitzender

Herr Günther Feige wurde am 06. März 1971 zum 1. Vorsitzender gewählt. Am 24. Dezember 1996 starb Herr Günther Feige. In den 25 Jahren seiner Tätigkeit fand ein reges Vereinsleben statt. Garten- und Weinfeste, Faschingsveranstaltungen und Weihnachtsfeiern wurden alljährlich durchgeführt und von den Mitgliedern begeistert aufgenommen.
In dieser Zeit wurde jedoch die Kleingartenanlage mehrmals verkleinert. Für den Straßenbau am Friedhof und für die Realschule mussten einige  Gärten abgegeben werden.


1975 und 1978 Gartenfeste finden statt


1978: Erweiterung des Vereinsheims
Mit der Brauerei Thurn und Taxis wurde ein neuer Bierliefervertrag abgeschlossen, der eine Erweiterung des bestehenden Vereinsheims ermöglichte. Bei diesem Umbau unter der Leitung von  Herrn Franz Ferstl wurden mehr als 1700 freiwillige Arbeitsstunden von den Mitgliedern geleistet.


1980:  Fertigstellung des Vereinsheims am Friedhofweg


1980:  25 Jahre Kleingärten in Neutraubling

Unter der Schirmherrschaft des 1. Bürgermeisters Herbert Scholz und Mitwirkung des Männer- und Frauenchors Neutraubling feierte der Verein sein 25- jähriges Bestehen.


1997

Am 13. März 1997 beschließt der Stadtrat die Auflösung des Pachtvertrages, zu Gunsten der neuen Realschule.

Ein Luftbild der alten Anlage am Friedhofsweg. Adieu alte 2. Anlage....


1997: Manfred Kerl wird 1. Vorsitzender

Nachdem Herr Günther Feige überraschend  verstarb, wurde Herr Manfred Kerl am 15.03.1997 zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieser musste zuerst den Kleingärtnern die Kündigung des Pachtvertrages  mitteilen. Zu dieser Zeit wurden 52 Parzellen bewirtschaftet. Ein Stück „Grüne Lunge“ inmitten der Stadt Neutraubling wurde der neuen Realschule nach ca. 45 Jahren Bestehen geopfert. Nicht alle Kleingärtner wollten und konnten sich mit der Kündigung des Pachtvertrages abfinden. Viele teils hektische Versammlungen fanden statt.


Der 3. Neubeginn an der Haidauer Straße

Frau Bürgermeister Eleonore Mayer und mit Ihr die Stadtverwaltung sicherten dem Verein wohlwollende Unterstützung zu, die wir auch erhalten haben. Verschiedene Grundstücke wurden uns am Stadtrand angeboten, unter anderem auch das Gelände an der Haidauer Straße, auf der die neue Anlage unter der Federführung des 1. Vorsitzenden Manfred Kerl entstand. Die Ausführungspläne wurden von der Stadt Neutraubling erstellt. Durch die geschwungenen Hauptwege entstanden Gärten mit unterschiedlichen Größen, zwischen 207 und 398 m²,  im Mittel mit 298 m².

Auf Anraten von Frau Bürgermeister  Mayer wurde die Wasserversorgung der Gärten mit Grund- und Regenwasser, dem Agenda 21 Gedanken entsprechend, durchgeführt. Im Mittelpunkt der Anlage wurde von der Stadt ein Gerätehaus mit Versorgungseinrichtungen und WC gebaut. Ebenso errichtete man die äußeren Einfriedungen und die Wege innerhalb der Anlage, sowie die Fundamente für die Gartenhäuser, (max. 24 m²) und  die Verkabelung für die Stromversorgung. Jeder Garten erhielt einen eigenen Brunnen mit Handschwengelpumpe für die Bewässerung. So können bis Heute die Gärten mit Grundwasser und nicht mit dem Lebensmittel Leitungswasser bewässert werden. Jeder Gartenpächter konnte die Lage des Gartenhauses unter Einhaltung der Mindestabstände und der maximalen Größen sowie den Brunnenstandort selbst bestimmen.
Die konsequente Umsetzung der Gartenordnung, keine Zäune und Hecken in der Anlage zu errichten, stieß bei manchen Kleingärtnern auf Widerstand.
Auf den ursprünglichen Kleingartengedanken des Herrn Schreber musste, nicht nur bei den Neumitgliedern, hingewiesen werden.
Am 11. 03. 1998 fand der erste Spatenstich für die neue Anlage statt und bereits am 13. 06. 1998 wurde sie an die Mitglieder übergeben.
Zeitgleich konnten wir unser neues Vereinsheim mit der öffentlichen Gaststätte errichten. Unser traditionelles Gartenfest fand letztmals am 25./26. 07. 1998 in der alten Anlage statt. Am 30. Januar 1999  wurde die neue Anlage offiziell eröffnet und erhielt neben dem weltlichen auch den christlichen Segen.

Durch die offene und freizügige Gestaltung der Anlage, mit den geschwungenen Wegen, den bepflanzten Erdwällen bei den Mittelwegen und die unterschiedliche Anordnung der Gartenlauben, wurde durch den Fleiß unserer Kleingärtner eine zeitgerechte, moderne und großzügige Anlage auf 24.500m² und  mit 64 Parzellen geschaffen.


Wir bedanken uns nochmals ausdrücklich für die wohlwollenden Unterstützung seitens der damaligen Frau Bürgermeister Mayer und der Stadtverwaltung Neutraubling. Ebenso bedanken wir uns beim jetzigen Bürgermeister, dem Stadtrat und Bediensteten der Stadt Neutraubling, dem Obst- und Gartenbauverein Neutraubling und den vielen Freunden der Kleingartenanlage!

 

Wir freuen uns auf ihren Besuch!


Die Erweiterung um 17 neue Gärten:

Die Stadt Neutraubling ließ nördlich der bestehenden Kleingartenanlage einen Schotterweg errichten und wir erhielten dadurch die Gelegenheit, mit dem Bau zu beginnen.

Nach Klärung der Finanzierung, mit Hilfe und Unterstützung der Stadt Neutraubling (bei der ich mich hierfür recht herzlich bedanken möchte), begannen die Baumaßnahmen.
Die Wege innerhalb der Erweiterung wurden abgesteckt und die Tiefbauarbeiten begannen.

Ebenso wurden für die 17 neuen Parzellen die 17 Bodenplatten aus Beton mit einem Einheitsmaß von 4 x 6 Metern erstellt.

 

Die zukünftigen Mitglieder konnten sich, je nach Zugehörigkeit zum Verein, eine Parzelle aussuchen und den Platz für die zukünftige Gartenlaube sowie des Grundwasserbrunnens festlegen. 

Mit dem Bau des Zugangsweges erhielt der neue Abschnitt den Zugang zir bestehenden Kleingartenanlage.


mit freundlicher Genehmigung Dr. med. Gerd Kelly

wird fortgesetzt...